Wing Tsun ist einer der jüngsten chinesischen Kung-Fu Stile und wird oft mit Begriffen wie "schöner Frühling" oder "immerwährender Frühling" übersetzt. Nach der Legende wurde Wing Tsun vor ca. 300-400 Jahren von der Nonne Ng Mui entwickelt und an ein Mädchen namens Yim Wing Tsun weitergegeben. Eine andere Legende besagt, dass sich nach dem Brand des Shaolin Klosters einige herausragende Kämpfer in der "Halle des immerwährenden Frühlings" trafen und gemeinsam die Kampfkunst Wing Tsun entwickelten. |
Wing Tsun vereint harte und weiche Elemente und zeichnet sich durch spezifische Trainingsmethoden wie das Chi Sao (klebende Hände) aus, das reflexartige Reaktionen fördert. Es stellt weniger einen festen Stil dar als vielmehr ein flexibles Kampfsystem, das auf verschiedenen Prinzipien und Konzepten beruht. |
Der letzte allgemein anerkannte Großmeister im Wing Tsun war Großmeister Yip Man (1893-1972), der die Kampfkunst bekannt machte und verschiedene Schüler wie William Sheung, Wang Kiu, Leung Sheung und viele andere unterrichtete. Sein bekanntester Schüler war Bruce Lee. |
In der Interpretation des ML-Wing Tsun (ML steht für Missing Link) wird davon ausgegangen, dass es nur ein Prinzip gibt und sich der "Stil" an der Pflaumenblüte orientiert. Daher wird diese Interpretation auch als Mui Fa Kuen Wing Tsun bezeichnet, was "Pflaumenblüten Boxen Wing Tsun" bedeutet. |
Es existieren verschiedene Schreibweisen für Wing Tsun, die oft aus markenrechtlichen Gründen oder zur Abgrenzung gegenüber anderen Verbänden und Schulen verwendet werden. Bekannte Schreibweisen sind z.B. Ving Tsun, Wing Chun, Ving Chun, Weng Chun und Yong Tsun. |